Landeswettbewerb "Die gute Form 2006"

Die Preisträger

Raphael Kuhn

Das Sideboard in Palisander, Ahorn und Lack von Raphael Kuhn aus Benningen (Innung Memmingen-Mindelheim), der bei der Schreinerei Herbert Vogler in Benningen ausgebildet wurde, überzeugte die Jury und erhielt den ersten Preis.
 
Die Jurybegründung:
Das Möbel dient als Stehpult. Die hochglänzend weiße, körperhaft winkelförmige Aufhängung durchdringt den Korpus. Funktional handelt es sich um eine Spielerei: wird der Korpus nach hinten geschoben, offenbart die Aufhängung als Intarsie ein kleines Kästchen, wird er ganz nach vorn gezogen, gibt sie die Griffnuten für die auf Gehrung einschlagenden Türen (seitlich) und Schubkästen frei. In der Grundstellung ist das Innere des Korpus nicht zugänglich. Die objekthafte Anmutung wurde souverän aus Form, Farbe und Funktion formuliert.

Andreas Mikutta

Andreas Mikutta aus Hohenpeißenberg (Innung oberland) lernte bei der Fachschule für Schreiner und Holzbildhauer in Garmisch-Partenkirchen und kam mit seinem Zeichentisch in Rüster, Linoleum und Messing auf den zweiten Platz.
 
Die Jury begründet wie folgt:
Es begeistern der formal klare Ausdruck, der schöne Materialkontrast und die feinen Details. Die Dimension der Stollen und die in ihrer Neigung verstellbare Arbeitsfläche sind auf ein Minimum reduziert. Die Steifigkeit der nur 11 mm dicken Platte wird durch die Lagenverleimung von Buchenfurnieren mit PU-Leim erreicht. Feinfühlig wurden der Klappbeschlag und der Kantenschutz am unteren Querholm in Messing umgesetzt.

Anton Eiglsperger

Auf den dritten Platz kam Anton Eiglsperger aus Bruckmühl (Innung Rosenheim) mit einem Couchtisch in Teak und Aluminium. Sein Ausbildungsbetrieb ist die Schreinerei Peter Humpel in Feldkirchen.

Die Jury sagt dazu:
Ein sehr fein gezeichnetes Funktionsmöbel zum Thema Ablegen. Die Platte liegt auf einem Gestell aus Kufenrahmen mit oberen Querstegen auf. Von  diesen Verbindungen ist der Schubkastenkorpus mit dünnen Aluminiumstäben abgehängt. Auf diese Weise ergeben sich drei Ablageebenen: Die Platte, der Oberboden des Schubkastenkorpus und der Schubkasten selbst. In Funktion und Ausdruck ist dieses Teak-Möbel ein Klassiker. Die messerscharfen Gehrungen zwischen Holz und Aluminium setzen entscheidende Akzente.

Die Belobigungen

Magdalena Sankjohanser

Für einen Schreibschrank in Lärche und MDF Schwarz erhielt Magdalena Sanktjohanser aus Warngau (Innung Miesbach-Bad Tölz-Wolfratshausen) eine Belobigung. Sie lernte bei der Schreinerei Johann Roßhofer in Festenbach.
 
Die Jury sagt:
Besonders hervorzuheben ist bei diesem Homeoffice die Oberflächengestaltung: Durch den Zugriff auf die innere Materialebene setzen sich die zeichenhafte Fräsungen markant ab.

Jessyca Pfeifer

Die zweite Belobigung ging an Jessyca Pfeifer aus Neustadt/Aisch (Innung Bamberg). Sie lernte bei der Schreinerei Eugen Koch in Bamberg und fertigte ein Verweilmöbel in Nussbaum.
 
Die Jurybegründung lautet:
Ein konsequent durchgestaltetes Möbel, das die Anforderungen an ein Gesellenstück voll erfüllt und auch in der vorgesehenen Zeit umgesetzt werden kann.