Die Kunst der Fuge

Fenster spielen nicht nur die entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer Fassade. Sie sind auch wichtig für eine gute Belichtung und Belüftung von Gebäuden. Die Energieeffizienz von Bauwerken hängt ebenfalls maßgeblich von ihnen ab. Die Montage neuer und der Austausch alter Fenster müssen daher mit größter Sorgfalt erfolgen. 


Alte Fenster und Außentüren verursachen erhebliche Energieverluste und ein unbehagliches Wohnklima.

Durch den Einbau zeitgemäßer doppelt oder dreifach wärmeschutzverglaster Fenster lässt sich der Energieverbrauch eines Gebäudes drastisch reduzieren. Das spart Eigentümern und Mietern bares Geld und trägt erheblich zum Umweltschutz bei. Doch ihre Wirkung können die modernen Bau­elemente nur dann erzielen, wenn sie fachgerecht montiert wurden.

Der Bauherr in der Verantwortung

In der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist festgelegt, dass der Bauherr für die Einhaltung der formulierten Vorschriften haftet. Doch wer kennt sich als Laie schon aus mit den einschlägigen DIN-Normen, den relevanten Vorschriften und den am Bau üblichen „anerkannten Regeln der Technik“?
Der renommierte Innungsbetrieb weiß nicht nur Rat, er übernimmt auch die passgenaue und individuelle Fertigung sowie die ordnungsgemäße Montage.

Hierzu gehört zwingend die korrekte Abdichtung der Fuge zwischen Fenster und Baukörper. Die innere Abdichtung wird explizit in der EnEV sowie in der DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochbau“ gefordert.
Damit ist die Abdichtung quasi Gesetz. Laut Energieeinsparverordnung muss die Fuge „dauerhaft luftundurchlässig entsprechend den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet“ sein.

Innere und äußere Dichtung

Eine solche Fuge gliedert sich in die äußere und die innere Abdichtung. Die äußere übernimmt in der Regel die Abdichtung gegen Wind und Schlagregen, die innere Abdichtung dient der Luftdichtheit. Hinter dem Rahmen zwischen der inneren und äußeren Abdichtung befindet sich die Dämmung. Ein solcher Aufbau hat zahlreiche Vorteile: Unkontrollierter Wärmeverlust wird vermieden, die Fuge ist wirklich dicht. Feuchteschäden durch Tauwasserbildung werden verhindert. Zusätzlich besteht ein erhöhter Schallschutz – und nicht zuletzt ist eine auf diese Art ausgebildete Fuge auch optisch eine überaus befriedigende Lösung.


Damit moderne Fenster alle Vorteile als wärmedämmende Bauelemente ausspielen können, müssen sie dicht sein. Bei einer fachgerechten Montage wird daher die Fuge zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen (hier: Darstellung der Innenfuge) mit großer Sorgfalt ausgeführt. Sie ist die Schlüssel- stelle, denn sie hält die Wärme im Raum und Wind und Regen draußen.


Vier Standardmethoden

Die Innungsbetriebe des bayerischen Schreinerhandwerks wenden mehrheitlich folgende Abdichtungssysteme an:

  • Innere Abdichtung mit Dichtstoff
  • Innere Abdichtung mit vorkomprimiertem Dichtband 
  • Innere Abdichtung mit Putzschiene und dauerelastischem Dichtstoff
  • Innere Abdichtung mit Bauabdichtungsfolie/Dichtungsband

Welche dieser Möglichkeiten zum Einsatz kommt, entscheidet letztlich die Planung beziehungsweise bei Sanierungen die konkrete Situation vor Ort. Ihre Innungsschreiner beraten Sie hier gern.

Eine DIN-Verordnung zum Lüften

Das Leben mit neuen Fenstern ist komfortabel. Die Vorteile kommen aber erst durch richtiges Lüften voll zur Geltung. Denn durch dichte Fenster – sie sind aus Gründen der Energieeffizienz ja gewünscht! – ändert sich das Verhältnis von Wärme und Feuchte in der Raumluft. DIN 1946-6 fordert explizit ein Lüftungskonzept für Neubauten und bei Sanierungen, wenn mehr als ein Drittel der vorhandenen Fenster ausgetauscht wird. Als Faustregel gilt: keine Dauerlüftung in Kippstellung, sondern regelmäßige, kurze Stoßlüftung, um feuchte Raumluft gegen trockenere Frischluft auszu­tauschen.


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